Über das Klavierspielen
Klavier zu lernen hat so manche Vorteile: man drückt auf eine Taste und schon entsteht ein Ton in der gewünschten Tonhöhe. Auch lässt sich die traditionelle westliche Notation wunderbar auf den schwarzen und weißen Tasten abbilden, wodurch das Erlernen des Notenlesen leichter wird. Ist man im Besitz eines elektronischen Klaviers, so kann man die Lautstärke durch einen Regler einfach reduzieren, um seine Nachbarn nicht übermäßig zu belästigen.
Allerdings darf man diese Vorteile nicht zu Nachteilen werden lassen. Nur, weil durch einen Tastenanschlag schnell ein Ton entsteht, heißt das noch lange nicht, dass er auch gut geformt und klanglich schön ist. Und eben weil keine Atmung zur Tonerzeugung notwenig ist, passiert es nur zu häufig, dass man über melodische Bögen hinweg spielt oder sie unter Umständen gar nicht erst erkennt. Beides Merkmale, die auf Streich- und Blasinstrumenten von Anfang nicht „übersehen“ werden können, weil sie unmittelbare Auswirkungen auf das Klangergebnis haben: wird der Bogen auf der Geige schlampig geführt, entsteht ein „Quietschen“ und „Kratzen“; und auf dem Blasinstrument muss man seine Atmung richtig einteilen, um musikalische Phrasen zu erfassen und zu interpretieren.
Insofern sind der Atmen und die Kontrolle der Klangqualität durch das eigene Ohr sehr wichtige Komponenten beim Klavierspielen, weswegen das Mitsingen einer Melodie so essentiell ist.
Eine weitere Besonderheit, die das Klavierspiel erfordert, ist die Unabhängigkeit der beiden Hände. Das Spielen von unterschiedlichen musikalischen Mustern zur gleichen Zeit erfordert geduldiges Üben und ein nicht zu unterschätzendes Ausmaß an Konzentration. Wer Anfänger ist oder sich noch an seine Zeiten als solcher zurück erinnern kann, wird wissen, dass hier auch eine enorme Hirnarbeit stattfindet.
Aber der Aufwand lohnt sich! Man ist letztendlich sein eigenes Orchester oder seine eigene Band und ist imstande, Musikstücke derart zu realisieren, dass sie „vollständig“ klingen. Man denke nur zum Beispiel an eine Symphonie, die – wenn eine entsprechende Bearbeitung für Klavier solo vorliegt – in fast allen Aspekten erkennbar ist: im Tonumfang, in den Melodien, die in allen Registern wiedergegeben werden können, in den Bässen, die für das harmonische Fundament sorgen. Aus diesen Gründen wird das Klavier und nicht etwas eine Geige oder eine Klarinette bei Proben an der Oper eingesetzt (Korrepetitor). Und vergessen Sie nicht: Sie können auch singen und sich selbst dazu begleiten. Wie würde das wohl auf einem Blasinstrument funktionieren?
Erfahren Sie es am besten selbst, was es heißt, Klavier zu spielen! Ich lade Sie herzlichst ein, hier auf dieser Webseite mehr in Erfahrung zu bringen, denn es ist nie zu spät mit dem Klavierspielen zu beginnen. Und es gibt die unterschiedlichste Formen des Klavierunterrichts, die sich mit den zeitlichen, schulischen und/oder beruflichen Umständen und Verpflichtungen vereinbaren lassen.
Musizieren ist eine der sinnvollsten und erfüllendsten Aktivitäten!